Donnerstag, 5. Februar 2009

Realität versus Wirklichkeit- die Grenzen verschwimmen

Hessen sind keine Isländer und lassen sich demzufolge auch gerne von ihrer Vertretung über´s Ohr hauen. Herr Koch, Propagandabeauftragter der CDU-Landesvertretung ist heute, wenig überraschend, als Ministerpräsident wiedergewählt worden. Und für 4 Abweichler hatte er auch gleich die zurechtgeschusterte Rechtfertigung präsentiert, so seien sie wohl mit der technischen Anforderung des Wahlgangs nicht zurecht gekommen. Es wirft Fragen auf! So wäre es doch mit an tödlicher Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unfaßbar spannend, zu eruiren, für wie überfordert er die Bevölkerung bei der Abgabe ihrer Stimme gehalten haben muss, wenn er es schon seiner eigenen Fraktion nicht zutraut. Denn schließlich hatte er an dem entsprechendem Sonntag stolz verkündet, dass ihm doch tatsächlich eine Mehrheit der Hessen den Auftrag zum Schwachsinn und zur Volkshetze gegeben hätte. Und weil ja in seinem kleinem Paralleluniversum 37,2% eine Mehrheit sind, fallen dann eben 4 rechtschaffende Politiker auch nicht weiter auf, zumal sie ja schon gewollt hätten, wäre es nicht an dem hochkompliziertem Verfahren der Stimmabgabe gescheitert. Bei Andrea war technisch, glaube, alles in Ordnung. Aber das 4 Stimmen doch ein größeres Ausmaß haben, wird dadurch offensichtlich.

Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass ein Scheitern für ihn auch kaum Konsequenzen gehabt hätte. Schließlich hätte man ihn, nach der tollen Wahlplakataktion vom letzten Jahr, die irgendwie an die Machtergreifung anderer skurriler Gestalten in der Deutschen Historie erinnerte, auch ohne Weiteres als, na sagen wir, Europäischer Abgeordneter für die Vertretung des Vatikans nach Brüssel schicken können. Dort ist man ja offen für lustige Parolen. Dabei ist doch die Irriation nur zu verständlich, die Rom (partiell) zur Zeit wieder zum geozentrischen Weltbild macht. Der Glaube an Gott und an den Holocaust sind ja im Grunde das Selbe. Ist nur ein Frage des Standpunkts, also Atheist oder Katholike. Gibt es nicht, und hat es nie gegeben. Oder doch? Besonders spannend dabei die genaue Auslegung der Aussage, die dem Vatikan vermutlich erst beim Ableben des aktuellen Hassprädigers (Schwule sind mist und Aids muss man halt in Kauf nehmen, so ohne Kondome) wieder dieses mediale Interesse bescheren wird.
Schließlich könnte es ja einen Unterschied ausmachen, ob ein jüdischer Mensch, oder 6.000.000 Menschen vernichtet worden sind.
Dabei macht man es sich doch unnötig schwer. Alle warten doch nur auf eine Aussage, die alles Wieder eiapupeia macht:"Natürlich hat es Gaskammern gegeben, natürlich sind darin Menschen auf die schlimmste Art und Weise ermordet worden. Aber Gott, den wir alle so dolle lieb haben, dass wir unser Leben zu seinen nicht vorhanden Füßen fristen, hat es so gewollt!"

Mittwoch, 21. Januar 2009

Die Reinkarnation der Beatles


Ich hasse ihn. Und der andere ist ein riesen Arschloch. Abgefuckte Britpopperscheiße eben. Da mußte ich freilich dabei sein. Oasis auf Tour in Deutschland. Im Grunde ist Oasis nur der Nöl, das abgefuckte Arschloch eben, aber die musikalische Darbietung ist nicht ersetzbar. Liam spielt in meiner ganzheitlichen Betrachtung der Band keine Rolle. Wir nennen ihn nur den Wackelkranzhorst, mehr ist er auch nicht. Vollkommenheit erreicht er nur, wenn er die Bühne verläßt, um Nöl die Sache alleine machen zu lassen. Er tut gut daran.
Hamburg war ein total beschissenes Konzert. Nicht mal nett. Es war einfach zu perfekt runtergerotzt. Negativer Höhepunkt war Gem, der ein total beschissenes Solo bei the masterplan improvisieren wollte. Entweder ist er an dem Tag, an dem Pentatonik auf dem Lehrplan stand zu spät zum Unterricht erschienen, weil seine Eltern das Busgeld versoffen hatten, oder...ich weiß auch nicht. Aber anscheinend wurde er von den Gällägherbrüdern am selben Abend dafür ordentlich abgestrahlt, den in Berlin hat er sich dann wieder zusammengerissen.
Überhaupt war Berlin ein großartiges Konzert. Man kann nicht genau sagen warum, aber es hatte viel mehr, als den Mist, den sie ihn Hamburg geliefert haben. Vielleicht lag es an der Lokalität. Eine alte, vergammelte Werkhalle im Osten der Hauptstadt, die eine so beschissene Akustik bot, das es richtig schrammelig rüberkam. Der Wackelkranzkasper hatte schon die ersten Worte von rock´n roll star vollständig versaut- er war gesanglich grundsätzlich scheiße drauf an dem Abend. Aber eben diese Komponenten liesen das Konzert zu einer unglaublichen Geilheit aufschwingen.
In der selben Nacht brachen wir noch Düsseldorf auf, um auch das hiesige Konzert am nächsten Tag in Augenschein zu nehmen. Aber Oasis wäre ja nicht Oasis, wenn der Wackelkranzvollpfosten nicht wieder irgendeine Scheiße am laufen hätte. In Düsseldorf angekommen erreichte uns dann die Nachricht, dass der Auftritt wegen Erkrankung storniert worden war. Aber irgendwas ist ja immer, gerade bei den kaputten Gälläghern. Einziger Trost spendete eine Radiomeldung, wonach der Nöl endlich ernst macht und ein Soloalbum aufnehmen möchte. Wurde ja auch Zeit, dass er sich nicht mehr von seinem untalentierten Bruder in der musikalischen Entwicklung ausbremsen läßt. Und bis es soweit ist, wird die Zeit mit den MTV-unplugged Aufnahmen überbrückt, bei dem der Wackelkranztrottel alles richtig gemacht hat und es an dem Abend einfach hat sein lassen.

Mittwoch, 26. November 2008

Weihnachtsleider IV- Ich gebe nicht auf!

Nachdem ich mir gestern einen erbitterten Kampf mit Eva geliefert habe, geht es nun in die nächste Runde. Ich habe mich für Udo Jürgens entschieden, der mit einer tollen Noel Gallagher Gedächtnisfrisur das Deutsche Volksweihnachtslied vorträgt.


Dienstag, 25. November 2008